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AutorenbildZander Holzstudio

Nachhaltigkeit als Kredo

Aktualisiert: 31. Jan. 2022

Wichtig und zeitgemäß


Als einer meiner wichtigsten Grundwerte meiner Arbeit im Zander Holzstudio sehe ich das Thema Nachhaltigkeit. Komischerweise war das ganz unabhängig vom grünen Trend. Vielmehr war ich schon immer ein Charakter, der aus alten Resten etwas neues schaffen wollte. Das hängt vielleicht auch mit meiner Leidenschaft für das Kochen zusammen, denn auch dort kann man aus Resten etwas schönes zaubern.



Eine Hand voll Sägespäne von Apfel und Eichenholz. Es wird genutzt zum räuchern und grillen.
Auch Sägespäne werden wiederverwendet
 

Langlebige Produkte


Holz ist so ein schönes Naturprodukt und lässt sich einfach klasse verarbeiten. Zudem erzählt jedes Stück eine eigene Geschichte. Auch in vielen vielen Jahren sollen meine Werke auch weitere Geschichten erzählen können. Deswegen möchte ich langlebige Produkte schaffen, die meine Kunden und Follower auch lange erfreuen. Natürlich haben Schneidebretter oder Servierbretter auch mit der Zeit Gebrauchsspuren, aber auch diese zeigen eine Geschichte auf.


Meine Produkte sind nicht für die einmalige Nutzung gemacht, sondern sollen über die nächsten Dekaden überdauern. Deswegen habe ich für mich die Materialien Metall, Holz und Epoxid-Harz gewählt; robust, widerstandsfähig und hochwertig. Ist Harz nicht schädlich und eigentlich Kunststoff? Widerspricht dies nicht dem Sinn der umweltfreundlichen Nachhaltigkeit? Ja, es ist Kunststoff, aber ich sehe es dennoch als nachhaltig, weil es keine Einwegplastik ist, das die Umwelt verschmutzt, sondern vielmehr ein Werkstoff, der wirklich über Jahre genutzt werden- und die Leute erfreuen soll.


 

Recyceln statt verbrennen


Ganz wichtig ist für mich die Verarbeitung und Wiederverwendung von alten und gebrauchten Materialien. Ich habe bisher kein Holz gekauft, sondern sammle bei Nachbarn oder Freunden. Auch habe mein Metall auf dieselbe Art und Weise gesammelt. Oft kommen auch Bekannte vorbei, die im Garten einen Baum gefällt haben und mich fragen, ob ich das Holz verwenden kann. Wenn ich einen Baum fälle, dann nur, weil er vorher krank oder abgestorben war.


In einem benachbarten Holzbetrieb schaue ich auch mal gern ab und zu vorbei und wühle in der Restekiste herum, um dort neues Arbeitsmaterial zu haben. Dieses erwerbe ich dann absolut günstig und bevor es im Ofen landet, nutze ich es doch gern für neue Projekte.


Ein paar Servierbretter habe ich z.B. aus dem Holz eines alten Telegraphenmastes, der für Jahrzehnte in der Prignitzer Landschaft stand, genutzt. In Scheiben gesägt und mit schwarzem Epoxid-Harz veredelt, bildet es einen total tollen Kontrast. Auch habe ich aus einem alten Dachbalken aus harter, massiver Eiche eine attraktive Tischplatte gefertigt. Das Holz ist sicher um die 200 Jahre alt und somit ist es viel zu schade, um es einfach zu verbrennen.


Eine Tischplatte aus Eichenholz in Schwebeoptik
Eine Tischplatte aus Eichenholz in Schwebeoptik

Auch Holzreste aus anderen Projekten werden definitiv weiter verwendet. Beispielsweise erhalten meine Messer einen Griff aus Holzresten in einem modernen Design. Besonders, wenn man verschiedene Holzsorten miteinander mixt, bildet sich ein wunderschöner Kontrast.


Das Metall, das ich für meine Messer nutze, habe ich von alten Gartenzäunen, rostigen Feilen oder nicht mehr nutzbaren Werkzeugen erhalten. Ich mag es einfach aus ursprünglichen Dingen etwas neues zu schaffen. Ein Messer aus einer alten Feile ist schon etwas ganz besonderes und ich freue mich immer, wenn etwas neues entsteht.


 

Müll vermeiden und sogar nutzen


Ich finde, dass heutzutage zu viel Müll entsteht und ich möchte im Zander Holzstudio daher absolut umweltbewusst arbeiten. Natürlich entsteht bei mir auch selbst etwas Müll, aber ich versuche ihn zu gering wie möglich zu halten.


Bevor ich mir eine umweltfreundlichere Gas-Esse für meine Schmiedearbeiten gekauft habe, habe ich aus einem alten Grillfass, das sonst im Müll gelandet wäre, eine eigene Holzkohleesse gebaut. Aus einem alten Haarfön von Mutti, der für den Elektroschrott gedacht war, wurde das entsprechende Gebläse für die Heißluftzufuhr. Auch als ich noch mit Holzkohle gearbeitet habe, war es zwar ressourcenintensiv aber auch dann wurde die Asche nicht einfach in den Müll geschmissen, sondern als Dünger für meine Pflanzen verwendet.


Wer von euch schon einmal Holz geschliffen hat, kennt den Dreck und den Staub, der dabei entsteht. Gleiches gilt für das Sägen mit der Kettensäge; da fliegen nicht die Fetzen aber die Späne. Diese werden nicht einfach verfeuert oder entsorgt, im Gegenteil. Man kann noch so viel aus Sägespänen machen. Entweder ich nutze sie für die Beete zum Mulchen, oder sie werden getrocknet, verpackt und dann im Sommer für den Smoker verwendet. Habt ihr schon mal Pulled Pork langsam unter Rauch von Eichen- und Pflaumenspänen gegart? Dann habt ihr wirklich etwas verpasst. Und wo landet die Asche? Ganz klar, wieder im Dünger oder es eignet sich hervorragend zum Reinigen von Fensterscheiben. Probiert es einfach mal aus.


Das Werkzeugregal aus dem alten Legehaus
Das Werkzeugregal aus dem alten Legehaus

Mein Werkzeugregal ist beispielsweise auch nicht einfach gekauft und aufgebaut worden. Nein, es handelt sich hierbei um ein altes Legehaus, wo bei meinem Opa früher die Hühner ihre Eier abgelegt und ausgebrütet haben. Das Haus stand schon viele Jahre unbenutzt dort und somit habe ich es einfach neu genutzt.


 

Generell sollten wir im Handwerk auch zunehmend nachhaltiger arbeiten. Die Natur wird es uns danken. Das Zander Holzstudio ist zwar kein Ökoatelier, aber ein wenig Rücksicht und Mitdenken kann schon viel bewirken. Ich werde mich jedenfalls weiterhin für das nachhaltige Handwerk einsetzen und meinem Kredo weiter folgen. Es ist der Grundpfeiler für meine Arbeit und somit weiß ich meine Werke immer wieder neu zu schätzen.


Wenn euch meine Beiträge gefallen, dann freue ich mich natürlich über euer Feedback und auch über ein Abonnement von eurer Seite. Bleibt dran für weitere Infos in der Zukunft.


Euer Marco

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