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Holz Guide: Kiefer


Nach der Fichte bildet die heimische Kiefer eine der wichtigsten Wirtschaftshölzer in Deutschland. Mit 21% der gesamten Waldfläche in Deutschland, was ca. 2.1 Mio Hektar gleicht, ist es, wie die Fichte (32%) die am meisten verbreitete Holzart. Das macht es zu einem sehr beliebten Holz mit flexiblen Verwendungsmöglichkeiten.



 

Stammform, Farbe und Struktur


Kiefernholz ist mäßig schwer. Neben der schwarzen Kiefer aus dem Asiatischen Raum und der Japanischen Rotkiefer sowie den Nordamerikanischen "Hard Pines" und "Soft Pines", bildet sie das gesunde Mittelmaß.


Anders als bei der Fichte, gibt es eine farbliche Unterscheidung zwischen dem Splint- und Kernholz. Der Splint ist eher weißlich. Das Kernholz hingegen besitzt eine leicht rotbraune Färbung. Ab und an kommt es bei der deutlichen Ringbildung zu Farbwechselungen, aufgrund des Wechsels zwischen Früh und Spätholz. Die Maserung und Holzstruktur macht das Holz sehr beliebt, weil es dekorativer und edler wirken kann, als vergleichsweise die Fichte.


Die Trocknung bildet eine kleine Herausforderung da das Holz auch "arbeitet" und sich verformen und verziehen kann. Auch kann es zu Rissbildung kommen, wenn die Trocknung zu drastisch erfolgt. Die Nadeln der Kiefer sind charakteristisch sehr lang. Dadurch lässt sich der Baum recht schnell identifizieren. Die Nadeln anderer Nadelbäume sind deutlich kürzer und kleiner.


Kiefernholz hat eine Darrdichte von 510 kg pro Kubikmeter. Das macht sie etwas härter als Fichte und geht eher in die Richtung eines Hartholzes. Jedoch dient dieser Wert nur als Orientierung, denn die Darrdichte ist keine genormte ISO Skala.


Der BRINELL Widerstandswert ist 1,9 N/Quadratmillimeter. Somit ist es etwas widerstandsfähiger als die heimische Fichte, aber dennoch nicht schnittfest.


Ein Kiefernwald mit hochgewachsenen Bäumen
Ein hochgewachsener Kiefernwald - Quelle: Unsplash (c) Macarena Moraga
 

Bearbeitbarkeit der Kiefer


Kiefernholz lässt sich zwar sehr gut bearbeiten und ist auch, aufgrund der geringen Härte, sehr werkzeugfreundlich. Es lässt sich wunderbar glatt schleifen. Aber es gibt auch Herausforderungen in der Bearbeitung, denn das Holz ist sehr harzlastig. Zwar hat es einen schönen Duft, wenn man das Holz verarbeitet, allerdings kann ein Harzgehalt auch von Nachteil sein.


Kiefer kann dazu neigen, dass es auch größere Harzeinschlüsse beinhaltet und dies kommt dann auch zum Vorschein. So kann es passieren, dass einerseits Werkzeug verharzt und verklebt. Das ist natürlich sehr ärgerlich und somit muss man auf sein Werkzeug aufpassen oder es entsprechend pflegen. Auch kann über Nacht das Harz aus dem Holz herauslaufen und dadurch muss man den Schliff wiederholen. Gerade in einer warmen Umgebung wird das angehärtete Harz wieder flüssig werden und somit auslaufen.


Nichtsdestotrotz kann man mit Kiefernholz sehr gut arbeiten und es verarbeiten. Für den Innen- und Außenbereich eignet sich das Holz sehr gut, sofern es mithilfe von Ölen oder Lasuren geschützt wird.


 

Verwendung der Kiefer


Der Heizwert von Kiefernholz liegt bei 4,2 kWh pro kg. Da das Holz allerdings recht leicht ist, braucht man mehr Volumen an Holz als andere Harthölzer, um auf die benötige Masse zu kommen. Buche und Eiche hingegen haben einen besseren Heizwert, wenn man den Raummeter bedenkt. Hier gleicht der Heizwert der Kiefer (1700 kWh) dem der Fichte (1600 kWh) d.h. das Holz ist nicht zum Heizen optimal geeignet. Eiche und Buche sind hier deutlich besser (2100 kWh je Raummeter)


Kiefer zählt zu den beliebtesten Industriehölzern und findet man als Bauholz und in der Möbelfertigung. Inneneinrichtungen wie Türen, Regale, Fensterladen, Treppen und Schränke sind nur einige Beispiele der Verwendung. Gleichzeitig findet man das weiche Holz in der Holzschnitzkunst wieder, weil es sich einfacher verarbeiten lässt als so manches Hartholz.


Da es widerstandsfähiger gegen Parasiten ist, als andere Hölzer, findet Kiefernholz auch oft Anwendung in der Fertigung von Außenkonstruktionen und Außenmöbeln. Natürlich muss das Holz auch regelmäßig gegen die Witterungsverhältnisse geschützt werden. Das kann einerseits die UV Strahlung sein und andererseits Nässe. Im direkten Sonnenlicht dunkelt das Holz nach und verfärbt sich gelb. Mit UV Blocker kann man diesem Effekt entgegenwirken.


 

Kiefer ist zwar nicht mein beliebtestes Holz im Zander Holzstudio, allerdings hat jedes Holz seine Vor- und Nachteile in der Nutzung. Ich habe gelernt, dass Weichholz sich für stark beanspruchte Gegenstände nicht eignet und daher eher ein Hartholz genutzt werden sollte. Allerdings würde ich Kiefer immer gern zum Bau von Tischgestellen oder anderen Möbeln oder Dekorationen verwenden. Es ist bei weitem kein schlechtes Holz, im Gegenteil. Es lässt sich sehr gut verarbeiten und für Dekoartikel bietet es eine optimale Arbeitsgrundlage.


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Besten Gruß, Marco



Quellen:


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