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Baumsäfte zapfen und nutzen


Saft aus Bäumen? Ja genau –Saft, kein Harz. Es gibt in der Natur sogenannte Saftbäume, die im Frühjahr einen recht zuckerhaltigen Xylem-Saft liefern, der dann wiederum von den Menschen weiter verwendet wird. Dies ist auch lange kein Trick nur für Überlebenskünstler mehr, sondern hat auch Interesse der privaten Gärtner geweckt.



 

Zander Holzstudio Verkaufsstand auf dem Landgeschmack Hoffest

 

Wann kann man zapfen?


Generell halten Saftbäume im Winter eine sogenannte Saftruhe ein. Diese ist durch den Fakt bedingt, dass der Saft ja einen hohen Wasseranteil besitzt, der im Winter gefriert und sich ausdehnt. Somit könnte der Baum im Winter beschädigt werden. Also lehrt der Saftbaum seine „Saftleitungen“ bevor die  frostigen Temperaturen Einzug erhalten.


Mit dem Beginn des Frühjahres (März bis Mai) werden die Lichtstunden pro Tag deutlich mehr und die Gefahr von Minusgraden wird verschwindend gering.  Durch die erhöhte Wärme und das Licht wird die Saftproduktion des Baumes wieder aktiviert und


 

Wie zapft man am besten?


Man kennt ja den Ausdruck „sich wie die Axt im Walde aufführen“, das heißt die Überlebenskünstler stechen ein Messer in den Baum und fangen den Saft auf. Allerdings gibt es auch andere Methoden. Ein 8 mm breiter Bohrer wird am Baum angesetzt und dann 2 cm tief gebohrt. An diesem Loch kann dann ein Schlauch angesetzt werden, durch den dann der Saft in einem Glas aufgefangen wird. Es gibt allerdings auch mittlerweile andere Aufsätze, an denen dann ein Eimer zum Auffangen des Saftes hängt. Besonders oft sieht man die Vorrichtung an Ahornbäumen.


 

Was muss ich beim Zapfen beachten?


  • Der Baum sollte stark genug sein, damit er das Anzapfen verkraftet

  • Der Baum sollte gesund sein, damit du beim Verzehr des Saftes nicht krank wirst

  • Der Baum sollte nicht beschädigt werden, d.h. nicht zu tief zapfen

  • Reinige das Zapfgerät nach jedem Gebrauch, da sich sonst Bakterien bilden können

  • Erkundige dich, wie die gesetzlichen Vorschriften des Landes sind, bevor du auf Saftjagd gehst

  • Für die kommerzielle Nutzung des Saftes musst du dir eine entsprechende Genehmigung holen


 

Welche Bäume kann man anzapfen?


Es gibt eine Vielzahl von Baumarten, die mit Saft nicht geizen. Klassisch sind Ahorn und Birke. Aber auch aus anderen Bäumen können Säfte gewonnen werden. Aus manchen der Säfte kann sogar ein Sirup hergestellt werden.


Wichtig: In Deutschland fällt das Anzapfen von Bäumen unter das Waldgesetz. Daher darf man nicht einfach einen Baum im Wald anzapfen, da dies strafrechtlich geahndet wird. Somit ist das Einholen einer Genehmigung unbedingt erforderlich. Durch die Einstichstelle im Baum können Parasiten und Pilze in den Baum eindringen, was diesem natürlich schadet und zum Tod des Gewächses führen kann.


Der Ahorn


Ahornbäume verschiedenster Art eignen sich mehr oder weniger als Lieferant für Säfte, die sich wiederum zu Sirup verarbeiten lassen. Ahornsirup ist als Süßungsmittel in Nordamerika nicht mehr wegzudenken.


Baum

Details

Zucker-Ahorn

Beliebter Sirup-Lieferant; sehr hoher Zuckergehalt

Holz sehr beliebt in der Möbelindustrie

Wuchshöhe bis zu 40 Meter

Aus 40 L Saft wird 1 L Sirup hergestellt

Schwarzer Ahorn

Unterart des Zucker-Ahorns

Drei Zacken statt 5 Zackenblatt

Wächst gern in der Nähe von viel Wasser

Zuckergehalt und Geschmack ähnlich wie beim Zucker-Ahorn

Roter Ahorn

Überlebenskünstler (Lehmböden & Sumpf)

Weniger Zuckergehalt als beim Zucker-Ahorn

Gehört zu den günstigeren Siruparten

Unbedingt vor der Blüte anzapfen, sonst bitter

Silber-Ahorn

Sehr geringer Zuckergehalt

Wächst nicht auf jedem Gelände

Februar / März anzapfen, da sonst bitter

Canyon Ahorn

Sehr süßer, klebriger Saft

An den richtigen Wuchsplätzen sehr üppig im Saftanteil mit geschmacksintensivem Sirup

Boxelder Ahorn

Geringer Zuckeranteil

Saft-Sirupverhältnis 60:1, hoher Aufwand

Oregon Ahorn

Nur bedingt ein Saftlieferant

Beheimatet in Nordamerika an der Pazifiküste

Zuckergehalt je nach Wuchsplatz unterschiedlich


Die Birke


Birkengewächse liefern mitunter einen zuckerhaltigen Saft, jedoch nicht vergleichbar mit Ahornbäumen. Die Verwendung von Birkensäften unterscheidet sich somit, denn dieser wird eher für die Produktion von Met, Bier, Wein oder Pflegeprodukten verwendet. Zudem beinhaltet Birkensaft Vitamin C, B und A sowie Mineralstoffe, Antioxidantien, Aminosäuren und Eiweiß.


Baum

Details

Papierbirke (Papyrus Birke)

Hoher Zuckergehalt

Einzige Birke, die für die Sirupproduktion taugt

Gelbe Birke (Goldbirke)

Eher in kühleren Regionen zu finden

Süßer, wässriger Saft

Beliebt bei der Behandlung von Sonnenbrand und Prellungen

Die Grau-Birke

Erntezeit ab Anfang März vor Blattbildung

Sehr saftreich

Die Süß-Birke

Perfekt für größere Saftmengen

Wird zur Haarpflege verwendet

Wird mitunter sehr alt

Die Alaska Birke

Bevorzugt kühleres Klima

Ähnliche Safteigenschaftenn wie bei der Papierbirke


Andere Saftbäume


Baum

Details

Die Esche

Ebenso wohlschmeckender Saft wie von der Birke

Sehr üppig in der Saftproduktion

Die Platane

Beiname Bergahorn

Angeblich Nuancen von Honig und Karamell

Die schwarze Walnuss

Würzige Saftnote

Lässt sich gut zu nussig schmeckendem Sirup verarbeiten

Ähnlich ergiebig wie der Zucker-Ahorn

Die weisse Walnuss (Butternuss)

Leider vom Aussterben bedroht

Zuckergehalt von 2%

Die Hainbuche

Zuckergehalt von 1%, nicht sonderlich süß

Sehr ergiebig in der Zapfmenge


 

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Interessierst du dich für ein Servier- oder Schneidebrett aus dem Zander Holzstudio? Dann schaue doch einfach mal kurz im Shop vorbei und wähle deinen Favoriten aus. Natürlich alles absolute Unikate.


Besten Gruß aus der staubigen Werkelbude, Marco



Quellen:

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