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Vorsicht giftig - die Eibe


An sich sehr beliebt als immergrüner Zierbaum im Garten oder als Heckenpflanze für optimalen Sichtschutz ist neben der Thuja auch die Eibe. Aber wusstest du eigentlich, dass die Eibe den Beinamen "Baum des Todes" trägt? Ja denn auch wenn sie schön anzusehen ist, so sind fast alle Bestandteile des Nadelbaums giftig bis hochgiftig für Mensch und Tier. Hier erfährst du mehr über die Eibe und worauf du achten musst.



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Schön aber auch giftig - die Eibe

Die Eibe in der Geschichte


Von Kelten als heilig verehrt oder von Germanen zur Austreibung von Dämonen und bösen Zaubern verwendet, wurde die Eibe angeblich so gar vom Teufel selbst gefürchtet. Daher wird die Eibe auch gern als Bepflanzung auf Friedhöfen verwendet, sodass die ruhenden Seelen vor dem Bösen geschützt sind. Gleichzeitig bietet das immergrüne Nadelwerk auch im Winter eine erfrischende


Im Mittelalter wurde das Holz der Eibe sehr gern als Holz für Waffen verwendet. Das harte aber auch elastische Holz eignete sich perfekt für den Bau von Bögen und Armbrüsten. Allerdings hatte dies auch eine negative Auswirkung auf den Bestand der Bäume in Europa. Die Eiben wurden rigoros abgeholzt, ohne dass neue Bäume und Sträucher gepflanzt wurden. Somit wurde die Eibe ein sehr seltener Baum in mittelalterlichen Mitteleuropa.


In der Renaissancezeit wurde Eibenholz gern für den Bau von Instrumenten verwendet. Somit war die Nachfrage weiterhin hoch und der Bestand gefährdet. Allerdings hatte die Eibe auch eine weniger schöne Eigenschaft, welche zur zunehmenden Abholzung führten. Sie gefährdete die wichtigsten Nutztiere in der Landwirtschaft - die Pferde. Da bereits 100 bis 200 Gramm von Nadeln oder Rindenstücke zum Tod führen können, mussten die Ränder der Straßen und Fahrwege komplett von der Eibe befreit werden.



Der "Baum des Todes" - die Eibe ist giftig


Es mag an der düsteren Erscheinung des Baums liegen oder an der krallenartigen Form der Zweige, vielleicht auch an der Pflanzung auf Friedhöfen - jedenfalls hat die Eibe den Beinamen "Baum des Todes" erhalten. Sie macht diesem Titel auch alle Ehre.


Fast alle Teile der Eibe sind giftig. Lediglich das Fruchtfleisch der Beeren ist nicht toxisch. Das bedeutet aber nicht, dass man die Beeren essen kann, denn die Samen sind wiederum giftig. Die Eibe enthält das Alkaloid Taxin, ein für Menschen und viele Tiere toxischer Stoff, der bereits in geringen Mengen zum Tod führen kann. Einige Selbstmordversuche und Untersuchungen beweisen, dass bereits Taxin aus 50 bis 100 Gramm für einen Menschen tödlich sein können.


Taxin ist ein Nervengift und greift das Herz-Kreislauf-System an. Nach ca. 1 Stunde kommt es zu Übelkeit, Brechreiz, Gleichgewichtsstörungen und Schmerzen in der Magengegend. Darauf folgen rote Lippen, kalter Schweiß, Hautreizungen, Atemnot wie Bewusstlosigkeit. In der letzten Stufe kommen weitere Symptome hinzu. Der Blutdruck fällt rapide ab, der Puls verlangsamt sich und eine Atemlähmung tritt ein in Verbindung mit Herzstillstand. Dieser Prozess ist nicht innerhalb weniger Stunden erledigt, sondern kann sich zu einem sehr qualvollen Todeskampf von drei bis vier Tagen hinziehen.


Schnell bei einer Vergiftung reagieren


Rufe auf jeden Fall die Giftnotrufzentrale in nächster Nähe oder einen Arzt an. Ansonsten fahre so schnell wie möglich selbst zum Arzt. Nimm auch Kohletabletten ein und trinke so viel wie möglich. Ebenso solltest du dafür sorgen, dass du denen Magen entleerst, bedeutet Finger in den Hals und ein Erbrechen forcieren.



Kinder und Tiere schützen


Wer kleine Kinder hat oder Nutztiere hält, sollte auf eine Eibe im Garten verzichten. Da schon kleine Mengen zu Vergiftungen führen können und ein Heckenschnitt an Nadeln schnell mal im Futter landen kann. Für Pferde, Rinder, Hunde, Katzen, Mäuse und viele andere Tiere ist eine Eibe kein guter Baum in nächster Nähe.





Die Eibe in der Medizin


Die Wirkung der Eibe wurde auch in der Medizin verwendet. In den 1960er Jahren stellte man fest, dass ein Extrakt aus der pazifischen Eibenart tumorhemmend wirkte und die Zellteilung hemmte. Dies wurde bis zu den 1980er Jahren noch verfeinert, sodass ein anfängliches Medikament produziert werden konnte. Allerdings nicht für die orale Einnahme aufgrund der Giftigkeit.


Die Gewinnung dieses Medikaments Taxol ist sehr aufwändig und wenig ergiebig. Um 1 Kilogramm Taxol zu produzieren müssten 1000 Eibenbäume der amerikanischen Gattung gefällt werden. Folglich wurden alternative Stoffe gesucht. In der europäischen Eibenart fand man einen ähnlichen Stoff, der zu Behandlung von Ovarial- und Mammakarzinomen verwendet wurden.



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Besten Gruß aus der staubigen Werkelbude, Marco



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