Holz wurde schon seit der Menschheitsgeschichte als Baumaterial geschätzt. Durch seine statischen Eigenschaften, seiner leichten Bearbeitbarkeit und Formbarkeit ist es deutlich flexibler einsetzbar als beispielsweise Beton oder Metall.
Nachwachsender Rohstoff
Zum einen ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und somit sind die Ressourcen so gut wie unerschöpflich. Allerdings nur, solange Rate der Aufforstung und die Fällungsrate sich in der Waage halten. Manche Holzarten wachsen schneller als andere. So sind Nadelhölzer schneller im Wachstum, als Laubhölzer, wobei es dort auch Ausnahmen gibt und sich die Wachstumsgeschwindigkeit je nach Region und klimatischen Bedingungen unterscheidet.
Nehmen wir beispielsweise die sibirische Lärche und die europäische Lärche.
In den nördlichen Regionen Sibiriens gibt es deutlich weniger Sonnenstunden im Winter, als beispielsweise in den südlichen europäischen Ländern. Daher wächst die Lärche auch langsamer in Sibirien und mit einer höheren Dichte. Das hat auch Einfluss auf die Qualität und Härte des Holzes, und schlägt sich auch in der Wertigkeit und dem Preis des Holzes nieder.
Der Urvater der Nachhaltigkeit: Hans Carl von Carlowitz
Die Grundlage für unser heutiges Verständnis für Nachhaltigkeit und entsprechendes Handeln hat bereits Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) gelegt. Somit gilt er als Begründer der Nachhaltigkeit. 1713 kurz vor seinem Tod beschrieb er in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch Aufforstung nachwachsen konnte. Holz war damals der wichtigste Rohstoff des vorindustriellen Deutschlands, das damals noch weniger bewaldet war als heute. Holz wurde damals überall eingesetzt, da es als Energieträger genutzt wurde; zum Heizen, Kochen, Bauen von Schiffen und Häusern, Köhlern und in den damals sehr wichtigen Silberminen Sachsens für den Stollenbau. Die Wälder wurden übernutzt und weite Teile des Landes wurden entwaldet. Somit verödete die Landschaft.
Sein Buch war dem Sachsenkönig „August dem Starken“ gewidmet und er appellierte an eine intelligente, nachhaltige Forstwirtschaft. Dies bildet die Grundlage für die heutige Forstwirtschaft in Deutschland. In einer Zweitauflage des besagten Buches wurden bereits Anleitungen für eine solide Forstwirtschaft beschrieben. Die heutige Landschaft aus Mischwäldern und Fichtenkulturen ist noch ein Zeuge seines Werks.
Unterschätzter Kohlenstoff-Speicher
Holz speichert Unmengen an Kohlenstoff. Jeder wachsende Baum absorbiert CO2 aus der Atmosphäre und wandelt diesen während der Photosynthese in Kohlenstoffverbindungen (Traubenzucker), Wasser und Sauerstoff um. Letzterer wird wieder an die Atmosphäre abgegeben und der Traubenzucker wird für die Stoffwechselprozesse im Baum selbst verarbeitet. Damit bleibt der Kohlenstoff im Holz zurück.
Die Speichermenge variiert zwar pro Holzart und Dichte, jedoch kann man durchschnittlich mit einer Tonne gespeichertem Kohlenstoff pro Kubikmeter Holz rechnen. Wie es genau berechnet wird, behandle ich in einem anderen Beitrag. Letztendlich kann man aber sagen, das jedes Holzprodukt ein Kohlenstoffspeicher ist, sofern es nicht verbrannt wird oder verrottet. Allerdings ist der Wald selbst nur ein temporärer Speicher.
Ein kleiner Ausflug in die Erdgeschichte: das Erzzeitalter Karbon war eines der grünsten Zeitalter der Planetengeschichte. Vor 359 bis 299 Millionen Jahren wies die Erde ein tropisches Klima auf, was sich in einer Ausbreitung ausgedehnter Wälder widerspiegelte. Teilweise waren die Bäume bis zu 40 Meter hoch. Durch diese vegetative Entwicklung wurden Unmengen an Kohlenstoff aus der Atmosphäre absorbiert und gespeichert. Folglich stieg der Sauerstoffgehalt der Luft auf 35% (verglichen mit den heutigen 16%). Das ist die höchste Konzentration an Sauerstoff in der Luft, der nie wieder danach erreicht wurde. Durch Verrottung der Pflanzen und folgende Sedimentabdeckungen wurde die Grundlage für die heutigen Kohlelager.
Warum sind Holzprodukte also so nachhaltig?
Wenn ich im Zander Holzstudio Produkte aus Holz fertige, dann schaffe ich damit Gegenstände, die für eine lange, lange Zeit Bestand haben sollen. Somit wird das Holz nicht verbrannt, sondern verwendet. Man könnte quasi sagen, dass somit Kohlenstoffspeicher in Umlauf gebracht werden. Der Kohlenstoff würde sonst in Form von Verrottung oder Verbrennung wieder in die Natur gelangen und das umgehe ich dadurch.
Man könnte also sagen, dass jedes Holzprodukt, das lange genutzt wird, auch vorher Kohlenstoff aus der Luft gezogen hat. Je mehr Holzprodukte auf den Markt kommen und je mehr Holz verwendet wird, umso weniger Kunststoffalternativen werden produziert und umso weniger Kunststoffmüll gerät in Umlauf. Das mag zwar sehr naiv und simpel klingen, aber dennoch ist es ein Gedankengang, den man verfolgen sollte.
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Interessierst du dich für ein Servier- oder Schneidebrett aus dem Zander Holzstudio? Dann schaue doch einfach mal kurz im Shop vorbei und wähle deinen Favoriten aus. Natürlich alles absolute Unikate.
Besten Gruß aus der staubigen Werkelbude, Marco
Quellen:
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