Eschenholz zählt bei uns in Europa neben Buche und Eiche zu den wichtigsten Laubholzlieferanten und zeichnet sich besonders durch seine variable Färbung sowie seiner Elastizität aus.
Stammform, Farbe und Struktur
Das Splintholz ist hell und weißlich. Wie die Buche ist die Esche ein fakultativer Kernholzbaum, das heißt, dass sich eine farbliche Kernholzbildung erst im Alter abzeichnet. Mit dem zunehmenden Alter bildet die Esche einen Olivkern und später einen Braunkern. Dieser kann einerseits recht symmetrisch oder auch in wolkiger Form auftreten. Am Markt hat sich des Holz mit Braunkern noch nicht ganz durchgesetzt, da es fälschlicherweise als eine Wertminderung des Holzes angesehen wird. Diese Meinung teile ich im Zander Holzstudio allerdings nicht, denn letztendlich macht diese Färbung eine Stück Holz nicht besser oder schlechter. Vielmehr ist es ein schöner Eyecatcher.
Esche hat eine Darrdichte von 690 kg pro Kubikmeter. Dadurch ist sie ebenso hart wie Eiche und ebenso ein Hartholz. Zwar ist dies nur eine Orientierung, aber dennoch ein guter Indikator.
Laut BRINELL Widerstandsmessung hat die Esche einen Wert von zwischen 3,5 N/Quadratmillimeter. Es gibt unterschiedliche Quellen allerdings ist der Widerstand fast gleichzusetzen wie der der heimischen Eiche oder Buche. Dadurch ist es schnittfest und auch für die Fertigung von Schneidebrettern sehr gut geeignet.
Bearbeitbarkeit der Esche
Das Holz der Esche lässt sich gut bearbeiten, sowohl maschinell, als auch per Hand, allerdings nicht unbedingt werkzeugschonend, da die Robustheit des Holzes für erhöhten Verschleiß sorgt. Gerade bei Schleifwerkzeugen ist eine hohe Abnutzung zu erkennen. Daher sollte man für einen Vorrat an Schleifscheiben und Schleifpapier anlegen, besonders, wenn man einiges an Holz zu schleifen hat.
Generell ist das Holz der Esche gut biegbar und lässt sich gut schälen, drechseln und messern. Das Holz neigt dazu mit der Zeit zu vergilben, besonders unter UV Strahlung. Daher ist ein entsprechender chemischer Schutz, wie bspw. UV Blocker ratsam. Verleimen sowie die Befestigung durch Schrauben halten gut.
Die Trocknung ist, sofern langsam und behutsam durchgeführt, keine große Herausforderung, da Esche durch die Flexibilität nur bedingt zur Rissbildung und Verformung neigt.
Verwendung der Esche
Esche ist prinzipiell ein sehr guter Wärmelieferant. Ihr Heizwert liegt bei 3,9 kWh pro kg und bezogen auf Volumen hat sie einen Heizwert von 2100 kWh pro Raummeter. Das ist gleichzusetzen wie die Werte von Buche und Eiche.
Wozu wird Esche sonst genutzt? Durch seine Elastizität und gleichzeitig Festigkeit ist es das bevorzugte Holz für Axt- und andere Werkzeugstiele, sowie im Möbelbau und auch für Sportgeräte. Esche besitzt keine natürliche Dauerhaftigkeit bei Witterung und somit ist sie nur für den Innenbereich geeignet. Dies gilt für die meisten Harthölzer. Für den Außenbereich muss sie daher durch Lacke oder Lasuren geschützt werden.
Eine Sonderform ist die Thermo-Esche. Das Holz wird kessel-imprägniert, d.h. durch Wasserdampf und Temperatur wird die Holzfeuchte auf 0% reduziert und danach wird das Holz auf 215 °c erhitzt. Dieses Verfahren macht das Holz deutlich witterungsbeständiger, sodass es auch für den Außenbereich genutzt werden kann.
Ich habe bei mir eine große Menge an Eschenscheiben zur weiteren Verarbeitung vorbereitet und ich bin sehr gespannt darauf, die ersten Produkte zu fertigen. Gerade die Stücke mit dem Braunkern machen mich sehr neugierig auf das Aussehen nach dem Schliff und der Ölung.
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Besten Gruß, Marco
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